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IT als Booster für die Bauindustrie

So holen Sie das Maximum aus Ihrer IT-Abteilung heraus.

Optimieren, wo es zählt: Fokussieren Sie die richtigen IT-Prozesse

Die Bauindustrie befindet sich im Wandel. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Kostenkontrolle stehen ganz oben auf der Agenda. Ohne eine zukunftsfähige IT-Strategie riskieren Bauunternehmen jedoch Ineffizienzen und hohe Fehlerkosten. Als IT-Verantwortliche sind Sie der Schlüssel, um diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Wie können Sie Ihre IT-Prozesse so gestalten, dass sie Bauprojekte unmittelbar stärken? In unserem Blog finden Sie die wichtigsten Handlungsfelder.

ERP-Performance steigern – ohne teure Ausfallzeiten

ERP-Systeme bilden das Rückgrat vieler Bauunternehmen, sind jedoch häufig auch Engpässe. Lange Reaktionszeiten, mangelhafte Integrationen und fehleranfällige Workflows können Projekte zum Stillstand bringen.

Empfehlungen:

  • Setzen Sie Performance-Monitoring und Telemetrie ein, um Engpässe frühzeitig zu erkennen.
  • Automatisieren Sie monatliche Batch-Prozesse, um Ausfallzeiten zu vermeiden.
  • Implementieren Sie KI-gestütztes Monitoring für das vorausschauende Management kritischer Prozesse wie Rechnungsstellung und Ressourcenplanung.

Dokumentenmanagement: Ein System, keine Diskussionen

Die Realität: Inkonsistente Versionen von Bauplänen und Kommunikationsprobleme zwischen Büro und Baustelle führen zu Verzögerungen und Fehlerkosten.

Sofortmaßnahmen:

  • Führen Sie ein Versionsmanagement mit automatisierten Freigabe-Workflows ein.
  • Setzen Sie auf eine cloudbasierte Plattform mit mobilem Zugriff für die Baustelle, um Doppelarbeit zu vermeiden.
  • Binden Sie Partnerunternehmen in Ihr Dokumentenmanagement ein, damit alle Beteiligten mit den richtigen Unterlagen arbeiten.

BIM-Integration ohne Reibungsverluste

BIM entfaltet seinen Mehrwert erst, wenn alle Tools nahtlos miteinander kommunizieren. Unzureichende Datenflüsse zwischen BIM-Software und anderen Systemen führen zu Informationsverlusten.

Optimierungsmöglichkeiten:

  • Stellen Sie API-Schnittstellen bereit, die Live-Daten zwischen BIM- und ERP-Plattformen synchronisieren.
  • Integrieren Sie BIM-Daten in Projekt-Dashboards, damit Projektleiter drohende Verzögerungen frühzeitig erkennen.

Betriebsmittelverwaltung: Transparenz durch Automatisierung

Nicht auffindbare Geräte oder ungeplante Wartungen verzögern Projekte unnötig.

Empfohlene Maßnahmen:

  • Implementieren Sie IoT-Lösungen für das Echtzeit-Tracking von Geräten, z. B. Hilti On!Track.
  • Automatisieren Sie die Wartungsplanung auf Basis von Nutzungsdaten, um Ausfallzeiten zu minimieren.

Risiken mit KI vorausschauend erkennen – von reaktiv zu proaktiv

KI hilft Bauunternehmen, Risiken vorherzusagen und Fehlerkosten zu reduzieren. Copilot kann beispielsweise  bei Bedarfsanfragen Verfügbarkeiten automatisch ermitteln und entsprechende Handlungsempfehlungen an Einkauf oder Disposition geben und nach Prüfung auch durchführen.

Schneller Einstieg:

  • Starten Sie mit einem Pilotprojekt, in dem Sie KI-gestützte Analysen für einen spezifischen Prozess wie Bautagesberichte oder Lieferantenbewertung einsetzen.
  • Nutzen Sie KI-Tools ihren Mitarbeitern die Datenerfassung zu erleichtern, z.B. über Spracheingabe und KI-gestützte Verarbeitung in der Warenwirtschaft.

Nachhaltigkeit braucht datenbasierte Lösungen

Die Bauindustrie unterliegt zunehmend strengen Vorgaben zu CO₂-Emissionen und Materialverbrauch. Die meisten Unternehmen sind zudem berichtspflichtig nach CSRD. IT kann hier beschleunigen, indem sie alle relevanten Daten zentral zusammenführt.

Schneller Mehrwert:

  • Erstellen Sie ein Reporting-Dashboard, das CO₂-Emissionen und Verbrauch pro Baustelle ausweist.
  • Integrieren Sie Sensordaten von Fahrzeugen und Anlagen, um Projektteams und Nachunternehmern Echtzeit-Einblicke zu ermöglichen.

Von Datensilos zur zentralen Plattform

Mehrere Einzelsysteme mit eigenen Datensilos verlangsamen Entscheidungen und führen zu Missverständnissen.

Vorgehen:

  • Setzen Sie auf eine zentrale Plattform, die Projektdaten, Störungsmeldungen und Änderungen bündelt.
  • Implementieren Sie eine „Single Source of Truth“-Strategie durch Integrationen zwischen ERP, Dokumentenmanagement und weiteren Systemen.
  • Starten Sie klein, z. B. mit einer zentralen Projektverwaltung, und rollen Sie diese schrittweise auf weitere Bereiche aus.

Personalknappheit durch Automatisierung lösen

Auch IT-Teams stehen vor Kapazitätsengpässen. Operative Aufgaben verdrängen strategische Arbeit.

Bewährte Lösungen:

  • Automatisieren Sie Patch-Management, Benutzeranfragen und Reporting mit RPA (Robotergestützte Prozessautomatisierung).
  • Nutzen Sie Self-Service-Portale, um wiederkehrende Aufgaben wie Passwort-Resets an die Nutzer zu delegieren.

Akzeptanz schaffen: IT und Projektteams an einen Tisch bringen

Der Erfolg der Digitalisierung steht und fällt mit der Zusammenarbeit von IT und Projektteams. Neue Tools entfalten nur dann Wirkung, wenn die Nutzer aktiv eingebunden werden.

Empfehlung:

  • Organisieren Sie gemeinsame Innovationsworkshops, in denen Teams Verbesserungsvorschläge einbringen.
  • Visualisieren Sie Ergebnisse unmittelbar, um Vertrauen zu schaffen und die Akzeptanz zu fördern.

Werden Sie zum digitalen Vorreiter

Wenn Ihr Bauunternehmen an der Spitze des Marktes bleiben will, ist die IT-Abteilung nicht nur Dienstleister, sondern strategischer Baustein.

Drei sofort umsetzbare Maßnahmen:

  1. Prüfen Sie die Performance Ihres ERP-Systems: Welche Prozesse verursachen Zeitverluste und Ausfallzeiten?
  2. Analysieren Sie Ihre Kollaborationstools: Wo schaffen sie echten Mehrwert, und wo sind intelligentere Integrationen möglich?
  3. Automatisieren Sie Routineaufgaben: Starten Sie ein Pilotprojekt für Patch-Management, Reporting oder Dokumentenversionierung.

Die Bauindustrie digitalisiert sich rasant. IT treibt diese Transformation. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team bereit ist, diese Rolle zu übernehmen.

Über den Autor

Hendrik Schulte | Hendrik ist seit über 10 Jahren in der Baubranche zuhause und begleitet Unternehmen bei der Optimierung ihrer primären und sekundären Geschäftsprozesse sowie der Digitalisierung des gesamten Unternehmens mit den Zielen Effizienz zu steigern und die Kunden bestens auf die wachsenden Anforderungen vorzubereiten.